Massenentsäuerung von wertvollen Altbeständen der MOB

01/05/2019, 00:00 - 31/08/2019, 23:59

Massenentsäuerung von wertvollen Altbeständen der MOB

Im Zuge der Bestandserhaltung konnte die MOB im Spätherbst 2018 ein Projekt zur Massenentsäuerung eines Teils der betroffenen Literatur umsetzen und dabei an ein älteres, auf das Jahr 2010 zurückgehendes Projekt anknüpfen. Damals konnten ca. 1.500 Bände mit Eigenmitteln der MOB entsäuert werden. Nun rief die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Jahr 2018 ein Sonderprogramm zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts aus und unterstützte das Unterfangen mit Fördermitteln in einer Gesamthöhe von 2,5 Millionen Euro. Von dem Vorhaben konnten rund 100 Einrichtungen profitieren, darunter auch die MOB.
Für die Durchführung der Massenentsäuerung der wertvollen Altbestände der MOB standen insgesamt 20.000 Euro zur Verfügung, die über die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) bewilligt wurden. An der Förderung war neben der KEK auch das Land NRW, konkret das Ministerium für Kultur und Wissenschaft, mit 5.000 Euro beteiligt. Der Eigenanteil der MOB betrug ebenfalls 5.000 Euro.
Die Maßnahme umfasste die Massenentsäuerung von 4.253 Bänden aus dem sog. Schlesien-Bestand/Sign. F (systematisch aufgestellter Altbestand). Mit der Umsetzung des Projektes wurde eine Spezialfirma beauftragt, welche mit Unterstützung von MitarbeiterInnen der MOB die ausgewählten Medien ausgehoben, kartoniert und nach Leipzig transportiert hat. Dort wurde die Massenentsäuerung im Chargenverfahren im November und Dezember 2018 durchgeführt. Zur Anwendung kam das sog. „PAL Book Saver“-Verfahren, welches einem modernen Flüssigphasen-Entsäuerungsprozess entspricht. Dieser setzt sich aus der Zusammenstellung der Prozesschargen (in Blöcken von zu entsäuernden Büchern), Kühlung, Tränkung, Transportmittelrückgewinnung und Rekonditionierung zusammen und ist gemäß entsprechender DIN-Normen zertifiziert. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich bei dem Prozess um ein Verfahren, in dem nicht das einzelne Werk im Vordergrund steht, sondern eine gewisse Menge, z.B. 50 Kilogramm, an Buchmaterial, die en bloc bearbeitet wird. Gleichwohl werden zugrundeliegende Qualitätskriterien beachtet – auch das Kontrollverfahren ist zertifiziert – und dokumentiert. Die Entsäuerung des behandelten Papiers kann und wurde auch seitens der MOB mit entsprechenden Teststreifen geprüft und abgenommen.
Eine frühere, an der MOB durchgeführte Bestandsanalyse hat ergeben, dass etwas mehr als 100.000 Medieneinheiten säurebelastet sein dürften. Durch das dargestellte Projekt konnte immerhin ein zweiter kleiner Schritt getan werden, um den Verfallsprozess des Papiers zu bremsen bzw. den Verfall des wertvollen Altbestands der MOB zu verhindern.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Stadt Herne Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW LWL
Osteuropa Kolleg NRW ZVDD Deutsche Digitale Bibliothek eod

 

 Die Martin-Opitz-Bibliothek wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien,

von der Stadt Herne und vom Land NRW; der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt die MOB mit einem jährlichen Zuschuss.

 

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